Tash-Horseexperience
Partner Pferd Wissenswertes rund ums Pferd

Teures Spielzeug Pferd

Aus gegebenem Anlass, werde ich euch heute meine Kosten für die Ponys offenlegen.
 
Viele Leute träumen vom eigenen Pferd, vergessen dabei aber, welche Kosten, welcher Aufwand auf sie zukommt. Ausserdem ist man als Reiter nicht gleich als Pferdebesitzer geeignet. Es reicht nicht, sich auf dem Pferd gut in allen drei Gangarten bewegen zu können. Man muss auch einiges an Wissen rund ums Pferd mitbringen.
 
Ich erlaube mir, zu behaupten, dass man als Reitschüler kaum in der Lage ist, erkennen zu können, wenn mit dem Pferd irgend etwas nicht in Ordnung ist. Viele haben sogar weder Erfahrungen in der Pflege der Tiere, oft sogar nicht mal Kenntnisse darüber, wie man es richtig sattelt.
 
Deshalb, auch wenn der Traum des eigenen Pferdes ein schöner ist, ist man nach dem Erlernen des Reitens erstmal besser mit einer Reitbeteiligung beraten. So ist man nicht Eigentümer des Tieres, kann es aber an den zugeteilten Tagen pflegen und reiten.
 
Auch ich habe (mit damals 8 Jahren – was aber sehr, sehr früh ist) nach dem Reitunterricht in einer Reitschule, eine Reitbeteiligung auf meinem späteren eigenen Pferd angenommen. Damals mussten mir natürlich immer andere Personen beim Aufsatteln und Pflegen helfen, ich war einfach zu klein um zB den Sattel auf den Rücken von „Filius“ zu heben.
 
Nunja, nun zu den Kosten für das eigene Pferd.
 
In meinem Fall, bzw Shadows Fall, beträgt die monatliche Einstellgebühr EUR 200,00, das sind jährlich EUR 2.400,00. Dazu kommen alle drei Monate EUR 30,00 für den Hufschmied (was sehr wenig ist, ist dein Pferd mit Hufeisen beschlagen, kostet das alle 6 Wochen etwa EUR 100,00). Dann kommen noch Kosten für Futter (etwa EUR 20,00 pro Monat) und Impfungen (Jährlich EUR 55,00) hinzu. Hat das Pferd Beschwerden, ruft man den Tierarzt, welcher pro Besuch mindestens ca. EUR 60,00 nimmt. Da Shadow oft Wehwehchen, Koliken, Kreislaufbeschwerden etc. hat, zahle ich jährlich für Tierarztkosten zw. EUR 1.000,00 und EUR 2.000,00. Darin enthalten sind auch Kosten für Osteopathen und sonstige Ärztliche Versorgungen. Benötigt man dann noch diverses Zubehör, kostet auch dies noch einiges.

Jährliche Kosten zusammengefasst:

EUR  2.400,00 Einstellgebühr
EUR     120,00 Hufschmied
EUR     240,00 Futterkosten
EUR       55,00 Impfungen
EUR  1.000,00 Tierärzte
————————————-
EUR 3.815,00 Gesamtkosten Jährlich

Also im Monat EUR 317,00 für ein Pferd. Wobei diese Kalkulation wirklich optimistisch gestaltet ist. Zahlt man für einen Einstellplatz in einem Reitstall mit Reithalle hierzulande etwa EUR 350,00 im Monat.
 
Hinzu kommen natürlich noch Kosten für Reitunterricht, welcher pro Einheit etwa EUR 10,00 bis EUR 30,00 kostet.
 
Ihr seht also, alleine die Haltung eines Pferdes kostet ein kleines Vermögen. Ausgehend davon, dass Shadow etwa dreißig Jahre alt wird, ich ihn im Alter von 7 Jahren übernommen habe, sind das Gesamtlebenskosten für den Kleinen EUR 87.745,00.
 
Also bitte, überlegt gut, ob ihr euch euer Pferd wirklich leisten könnt, bevor ihr es anschafft.
 
Nicht unbeachtlich ist auch der tägliche Zeitaufwand, welcher mit mindestens 2 Stunden pro Tag zu nennen ist.
 
 
Liebe Grüße,
 
Tash

You Might Also Like...

8 Comments

  • Reply
    Hippolyte
    at

    Scheint in der Tat sehr teuer zu sein. Sieht man dann aber Deine Hingabe und Liebe die Du der Sache widmest, scheint das Geld gut angelegt zu sein. Schließlich bekommst Du ja auch einiges zurück.
    Wo Du recht hast, man sollte sich (das gilt nicht nur für Pferde) VORHER überlegen ob man die Zeit und das Geld für ein Haustier hat.

    Liebe Grüsse
    Holger

  • Reply
    Anna
    at

    Oh ja. Ich erinnere mich an die Kosten. Meine Hannoveraner Stute hat damals um die 100.000€ im Jahr gekostet. Das Jahr mit dem Beinbruch um einiges mehr, dann die Befruchtung und schwups hatte ich 2 Pferde. Lucy ist dann irgendwann gestorben 🙁 Leider. Sie war ein tolles Tier und ein toller Wegbegleiter für 10 Jahre. Ihren Sohn hat mein Vater dann ohne mein Wissen verkauft, weil er „So endlich damit Geld verdienen kann.“ 64.000€ und ich hab nichts abgekriegt, obwohl ich den Kleinen eingeritten habe und Tunierfertig gemacht habe >.< Der hat auch gut abgeräumt auf Tunireren. Versteh ich bis heute nicht <.<

  • Reply
    Björn Schröbel
    at

    Hallo Tash,

    finde ich sehr gut, dass du diese Thematik hier mal ansprichst. Oft kommt ja der Wunsch „Ich will ein Pony/Pferd“ und ganz unüberlegt wird dann angeschafft ohne an die Kosten zu denken, welche dahinter stecken.

    Wenn man nichts eigenes (Land/Stall usw.) hat sind die Kosten hoch, deshalb sollte es sich jeder genau überlegen was er macht. Am wichtigsten finde ich jedoch die Zeit, man sieht ja oft *leider* Pferde irgendwo traurig allein auf der Weide stehen und kaum einer kümmert sich drum, weil die Zeit oder Lust fehlt.

    Also – vorher Gedanken machen 🙂

    Toller Beitrag!

    LG Björn 🙂

  • Reply
    Alyssya
    at

    Ist schon Wahnsinn was da an Kosten zusammenkommt o0
    Ich find egal welches Tier man sich anschafft: über die Kosten sollte man sich immer vorher Gedanken machen.
    Mir tun die Tiere total leid, wenn man sie aus Kostengründen abgeben oder verkaufen muss. Ein Tier versteht so etwas schließlich nicht und deshalb ist es meiner Meinung nach auch nur mehr als fair wenn man sich das im Vorhinein gut überlegt.

    LG
    Britta

  • Reply
    Kristin
    at

    Finde das,was du am Anfang geschrieben hast sehr gut und (leider)auch wahr!Als ich noch im RV geritten bin,haben sich Leute Pferde gekauft,die grade mal ein Jahr geritten sind,da dachte ich mir auch nur:das kann ja nix werden,die können doch noch nicht mal reiten!Ich selbst hätte mir das nach ca.4 Jahren Unterricht und 6-jähriger Pferdeerfahrung nicht zugetraut,würde es heute noch nicht tun!Und wenn ich mir so die Kosten ansehe…da ist man doch mit einer RB gut aufgehoben für den Anfang, kann sein Wissen und Können erweitern und wer dann noch nicht genug hat,kann sich ja irgendwann ein eigenes Pferd kaufen 🙂

  • Reply
    Annette
    at

    Hallo Tash…

    In der Tat ein teures Hobby 🙂 und ein wichtiges Thema.

    Ich habe den Vorteil, dass ich meine Beiden direkt bei mir zuhause habe und auch medizinisch überwiegend selbst behandeln kann. Andererseits muss ich aber alles Futter selbst besorgen, auch Heu und Stroh, von der Arbeit ganz zu schweigen.
    Man spart sich auf diese Weise zwar sehr viel, doch es sollte wirklich ein gewisses Fachwissen über ALLE Bereiche und Bedürfnisse des Pferdes vorausgesetzt sein. Zudem ist man auch schwer abkömmlich, wenn man die Tiere selbst versorgen muss.

    Leider, leider überlegen sich das viel zu Wenige, bevor sie sich in dieses Abenteuer stürzen. Die einzig wirklich Leidtragenden sind dabei immer die Pferde.

    Aufklärung auf diesem Gebiet ist daher sehr wichtig.

    Klasse Beitrag.

    LG, Annette

  • Reply
    Hus Finch
    at

    Liebe Tash,
    es ist toll, dass Du so ehrlich deine Kosten offenlegst und versuchst, es den Leuten nahe zu bringen. Ich habe es eben mit meinen damaligen Kosten verglichen. Hier bei uns (Deutschland, Ba-Wü, Nähe Stuttgart) sind die Kosten noch um einiges höher.

    Manche Leute vergessen gerade den Tierarzt oft und sehen es nicht als laufende Kosten. Oft wird vergessen, genau dafür immer Geld auf der Seite zu haben.

    Ein echt klasse Beitrag, Hut ab! Ganz viele liebe Grüße, Lill

  • Reply
    SylviaS
    at

    blauäugig sollte man an das thema pferd sicher nicht herangehen. deine auflistung zeigt sicher den großteil der kosten, die fix sind. schnell kommt noch mehr hinzu, wenn etwas nicht 100% so läuft wie geplant.
    ein schöner artikel, der eltern hoffentlich die augen öffnet, welche ihrer prinzessin/prinzen den wunsch erfüllen wollen, aber gar nicht finanzieren können.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: