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Partner Pferd Persönliches Wissenswertes rund ums Pferd

am Anfang steht das Lernen…

Eine heutige Diskussion verlangt nach einem neuen Eintrag…

Nehmt ein junges Pferd und einen unerfahrenen Besitzer… sperrt die beiden in ein Roundpen und seht, was passiert. Genau. Der Mensch, mit einer Gerte bewaffnet, wird hinter dem Jungtier herlaufen. Dieses reagiert mit Ausweichen und davonlaufen.

Der Mensch freut sich, weil das Tier genau das tut, was er von ihm will. Perfekt, so solls sein.

Versucht eben dieser Pferdebesitzer dann aber, das Tier wieder einzufangen, wird er ein blaues Wunder erleben. Im Normalfall wird es vermeiden, auf den Treiber zuzugehen. Und hier fangen dann die Probleme an….

Deshalb nun zum Posttitel. Der Mensch muss lernen, richtig mit seinem Pferd umzugehen, das Pferd muss lernen, wie es auf die Anweisungen reagieren soll. Da es ein Fluchttier ist, wird es bei Gefahr natürlich weglaufen. Diese Gefahr stellt in dem Moment der Mensch mit seiner Gerte dar.

Was also sollten wir dem Pferd als erstes beibringen? Genau. Die Gerte ist ein Hilfsmittel, kein Bestrafungsgerät. Und das können beide, Mensch und Tier, gemeinsam lernen.

Aber auch das ist noch zu weit hergeholt. Zu aller erst muss das Pferd ein gewisses Vertrauen zu euch aufbauen. Das erlangt ihr schon dadurch, dass ihr euer Tier striegelt, ihm Zeit gebt, Dinge zu verstehen und nicht bei jeder Kleinigkeit ausrastet.

Und hier noch ganz wichtig: Es gibt kein allgemeines Schema, mit Pferden umzugehen. Genau wie wir Menschen, haben die Tiere unterschiedliche Charaktere. Eines ist dominant, das andere fürchtet sich vor allem und jedem, eines ist träge, das andere heissblütig. Eure Arbeit müsst ihr demnach von Tier zu Tier variieren. Schon das verstehen viele leider nicht.

Vor nicht allzu langer Zeit, habe ich eine Stute getroffen, die genau nach „Lehrplan“ gearbeitet wurde. Klar, das Tier hat auf alles sehr gut reagiert. Nur nicht zufrieden und freudig (wie man sich das wünschen sollte) sondern gestresst, missmutig und ängstlich. Das Problem? Zu viel Druck und Bestrafung an der falschen Stelle.

Herr Pony hingegen, braucht einen gewissen Druck und enorme Konsequenz. Bin ich einmal nachsichtig, wird er seine Übung das nächste mal unsauber oder sogar falsch ausführen. Das führt uns dann zurück an den Anfang, alles nochmal von Vorne, bis die Übung wieder sauber läuft.

Ihr seht also, es bedarf eines gewissen Gefühls für das Pferd und die Arbeit damit.

Zurück in das Roundpen. Die erste Priorität also, sollte im Vertrauen und im Respekt zu euch liegen.
Also nehmt euch die Zeit, euer Pferd an die Gerte oder das Seil (womit immer ihr auch arbeitet) zu gewöhnen. Siehe dazu rechts unter den Seiten das „Friendly Game“ der Seven Games von Parelli.

Und bitte, verzweifelt nicht sofort, wenn irgendwas nicht so klappt wie ihr euch das vorstellt. Wichtig ist, dass ihr auch immer euch hinterfragt und nicht nur das Pferd und seine Reaktionen in Frage stellt.
Wie oft dachte ich, Herr Pony mag mal wieder nicht, dabei war es mein Fehler, welcher ihn falsch reagieren lässt.

Naja… Viel Spaß bei der Arbeit und einen schönen Sonntag wünsch ich 🙂

Liebe Grüße,

Tash

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5 Comments

  • Reply
    Anna
    at

    Sehr gut gesagt und wie recht du doch hast!
    Als ich noch Pferde hatte, war das auch nicht anders. Immer langsam an alles rantasten. So hab ich mein Fohlen damals zu einem guten Tunierpferd erzogen. Erst Vertrauen, dann Arbeit, zwischendurch etwas Spaß und Entspannung! So muss das sein.

  • Reply
    SylviaS
    at

    sehr schön geschrieben tash 🙂 und obwohl ich kein pferd habe, kann ich dir nur zustimmen…denn genau dieses verhalten sollte man bei jedem lebewesen anwenden…
    lg socke

  • Reply
    Tash
    at

    schön zu sehen, dass es doch auch solche Menschen gibt 🙂 Liebe Grüße!

  • Reply
    Anonym
    at

    Hallo Tash,
    zugegebenermaßen kenne ich mich mit Pferden nicht all zu gut aus. Ich bin wohl früher geritten, doch das ist bestimmt schon 10 Jahre her.
    Wie alt ich mir gerade erschine, wann kann eine minderjährige das schon von sich behaupten? 🙂
    Na zurück zum Thema, das Verhalten des Pferdes, welches du schilderst kenne ich…
    Auf dem Pferd, auf dem mir das Reiten beigebracht wurde, fühlte sich wohl jeder unwohl.
    Es war ein wundervolles Tier, aber nicht für den Unterricht inbdiesem Stil geeignet.
    Immer nur mit Führung, nie ein wenig Abwechslung.
    Und dann hatte ich ja noch die Gerte in die Hand gedrückt bekommen.
    Benutzt habe ich sie nie, weil das Pferd auch so auf die leichteste Andorderung reagierte. Nicht, dass mir das in irgendeiner Form beigebracht wurde.
    Da dieses Pferd zunehmend nicht mehr mitarbetete, nur noch mit einigen wenigen Personen, andere sogar biss, hat sie es verkauft.
    Das arme Pferd. Wenigstens hatte es so eine bessere Chance…
    Dort geritten bin ich maximal 3 Monate. Selbst einem 6-jährigen Kind passte der Unterricht nicht…
    Jedenfalls zeigt sich da wieder, wie unterschiedlich die Charaktere der Tiere gestrickt sind.
    Allerdings bezweifle ich, dass das Ganze so eskaliert wäre, wenn sie den Unterricht vernünftig gestaltet hätte. So wie jeder Andere auch.
    Auch wenn es bedeutet, dass ich seit damals nie mehr auf einem Pferderücken saß, bin ich mehr als froh.
    Ich kann nur hoffen, dass sie die Tiere, nachdem ich dort weg war, besser behandelte als zuvor.
    Oder das Unterrichten aufgab.
    glg Denise

  • Reply
    Tash
    at

    Hey Denise!

    Schön, dass du diese Geschichte hier mit allen teilst 🙂
    Das veranschaulicht mal wieder, dass man ohne ein gewisses Gefühl dafür, nicht mit Tieren zu tun haben sollte.

    Alles Gute für Dich!

    Liebe Grüße
    Tash

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