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Pferdehaltung

Die Infektionskrankheit DRUSE verbreitet sich in Österreich

Vor solchen Meldungen hat man als Pferdebesitzer doch immer Angst. Aber erstmal Grundsätzliches dazu:
Druse ist eine bakterielle Infektion, welche durch den Erreger Spreptococus equi ausgelöst wird. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 10 Tage, auch während dieser ist das betroffene Pferd bereits Überträger der Krankheit. Das Bakterium wird über die Atemluft, den Speichel sowie Nasenausfluß übertragen und ist hochgradig ansteckend.
Weitere Infos bietet diese Datei der Veterinärmedizinischen Universität Wien aus dem Jahr 2012 (die anfangs in der Datei erwähnte „Aktuelle Situation“ ist dementsprechend nicht aktuell, sondern zwei Jahre alt).
Die Druse verbreitet sich also eher schnell, es besteht aber weder eine Melde- noch Anzeigepflicht einer Infektion.
Ein Hof hier in der Gegend ist betroffen und hat das Ganze dennnoch vorbildlich gelöst. Er hat Ärzte seines Vertrauens informiert, auch umliegende Stallbetreiber wurden in Kenntnis gesetzt. Sofort hat er seinen Hof für Besucher, Reitschüler, eventuell neu ankommende Pferde verschlossen und sitzt nun mit seinem Bestand die Krankheit aus, ohne diese weiter zu verbreiten. Dass er damit zwar seine Existenz gefährdet, weil Einnahmen von Reitunterricht usw. ausbleiben, nimmt er in Kauf. Zwar will er öffentlich nicht genannt werden, was sein gutes Recht ist, aber hat er alle wichtigen Maßnahmen ergriffen um niemanden weiteres zu gefährden. Insofern alle Daumen hoch für dieses Handeln, hoffentlich nehmen sich andere ein Beispiel.
In der Facebook-Gruppe Druse – Österreich informieren wir euch über aktuell bekannte und Verdachtsfälle. Auch hier gilt, dass auf die Privatsphäre der betroffenen Einstellbetriebe Rücksicht genommen wird und öffentlich keine Namen genannt werden, wenn das nicht ausdrücklich erlaubt wird. Auch in Kommentaren ist Rücksicht darauf zu nehmen.
Nach Rückfrage bei unserer Tierärztin hält sich das Bakterium auch an der Luft etwa 4 Wochen. Eine Möglichkeit, die Krankheit zu bekämpfen ist, die Pferde einfach durchseuchen zu lassen, was so viel bedeutet, als dass man medikamentös nicht eingreift und die Pferde selbst Antikörper bilden und gesunden. Eine andere Möglichkeit ist die Gabe von Antibiotika, mit dieser aber verhindert man die Bildung von Antikörpern und somit auch den Schutz vor erneuter Ansteckung. Todesfälle kommen nach Aussage der Tierärztin in seltensten Fällen vor. Zwar sei die Krankheit lästig und zäh (etwa vier Wochen vergehen bis zur Genesung), aber nur selten tödlich oder zu Spätfolgen führend.
Diese Einschätzungen sollen die Druse jetzt nicht verharmlosen, aber verhindert eventuell eine Hysterie unter uns Pferdemenschen 🙂
Hier noch ein erklärendes Video aus 2009 von tiergesundheit-aktuell.de
Also, bleibt gesund und streichelt in nächster Zeit nicht all zu viele Pferde 😉
Liebe Grüße,
Tash

 

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2 Comments

  • Reply
    Sebastian
    at

    Stellt sich mir nur noch die Frage… kann man nicht impfen?

  • Reply
    Tash
    at

    Doch gibt es einen Impfstoff, der aber ist zum einen teuer, zum anderen nicht risikoarm und auch scheinbar nicht immer zuverlässig.

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