Tash-Horseexperience
Persönliches

Ich lebe in einer Ponywelt?

Vermutlich… Aber wundert euch das wirklich? Schaut euch unsere Welt mal mit offenen Augen an. Eine materielle Welt, in der es meist nur darum geht, wer mehr besitzt, wer mehr leistet, wer sich am besten selbst verwirklicht.
Und ja, auch ich nehme mich aus dieser Welt nicht aus. Ich besitze viele kleine Dinge, die scheinbar das Leben bereichern. Aber tun sie das wirklich? Was bedeutet Reichtum wirklich? Sich selbst am nächsten zu sein? Immer das beste für sich rauszuholen? So viel wie möglich zu verdienen, damit man sich noch mehr von diesen tollen bedeutungsvollen Dingen leisten kann?
Oder bedeutet Reichtum etwa,
so viele wie möglich Geschichten anderer Leute zu sammeln, um diese dann in geänderter, ausgeschmückter Form an andere weiterzutragen? Sich an Niederlagen anderer zu ergötzen um sich selbst etwas besser zu fühlen? Die Freuden anderer zu schmälern, um die eigene Traurigkeit zu lindern? Sich mit anderen zu messen, um manchmal der beste zu sein?
Scheinbar geht es genau darum. Um Materielles und Selbstverherrlichung, um Egoismus und Intrigen.
Was also sollte ich an meiner Ponywelt schlecht finden? In genau dieser Welt entkomme ich der niederschmetternden Menschenwelt. Ein Pony enttäuscht mich nicht (vorausgesetzt ich besitze die Gabe, nicht ständig Erwartungen anzustellen). Ein Pony ist mir wohlgesonnen, auch ohne Markenjeans, dem besten Smartphone, der tollen Frisur und ja, man höre und staune, es empfängt mich sogar dann, wenn ich traurig oder belastet bin (von einem Menschen kann man heutzutage nicht mal mehr erwarten, dass er aufmerksam zuhört). Menschen sind nur noch mit sich selbst beschäftigt, mein Pony aber will sich mit mir beschäftigen, oder anders herum, will, dass ich mich mit ihm beschäftige. Er zeigt stolz und freudig, was er neues gelernt hat und dass er es beherrscht. Ich? Ich freue mich mit ihm, natürlich. Haben wir doch eben GEMEINSAM etwas geschafft, oder nicht? Wie viele Menschen schaffen etwas gemeinsam? Die meisten arbeiten doch nur für sich und ihre Ziele. Jemand anderes zu fördern und zu unterstützen fällt heute niemandem mehr ein.
In meiner Ponywelt bin ich in der Lage, die Natur zu genießen und wahr zu nehmen. Ich muss nicht stur, mit in den Boden gerammten Blicken, meine Ziele erreichen, ich kann einfach wandern und genießen. Das sogar im Beisein eines lieben, ehrlichen Freundes. Genau – dem Pony. Hier zählen eingehende E-Mails nicht. Es ist egal, ob meine Jeans mit Schmutz befleckt sind oder ich ohne Wimperntusche und Kajal aus dem Haus gehe. Ein Pony bewertet mich nicht nach meinem Äußeren, sondern eben nur mein Herz. Es spürt, dass mein Herz ihm gehört und ich mich in seiner Nähe wohl fühle und begegnet mir mit eben solcher Warmherzigkeit.
Meine Ponywelt enthält ehrliche und aufrichtige Lebewesen. Lügen und Intrigen kennt ein Pony nicht. Dafür aber Respekt, Ehrlichkeit und Geradlinigkeit. Also nochmal: Was ist schlechtes an meiner Ponywelt? Ist sie doch von Demut, Dankbarkeit, Ehrlichkeit und Liebe erfüllt. So ehrlich kann ich sein, ohne meine Ponywelt wäre ich nicht. Ich wäre nicht der Mensch, der ich bin. Vermutlich wären meine Interessen die gleichen, wie die derer, die sich nur in der Menschenwelt aufhalten. Und ja, ich bin dankbar, sehr dankbar sogar, dass ich für meine Welt belächelt werde. So kann ich sicher gehen, dass nur gewisse, sie zu schätzen wissende Menschen in diese Welt eindringen können. So kann ich sicher sein, dass sich in diese Welt nicht Egoismus, Intrigen, Selbstverherrlichung, Neid und Missgunst einschleichen. Diese Welt ist gut so wie sie ist und darf gerne so bleiben. Mitsamt ihrer wertvollen Lebewesen, der wunderbaren Natur und der bedingungslosen Aufrichtigkeit.

 

I’m trying to protect what I keep inside
all the reasons why I live my life…

 

You Might Also Like...

7 Comments

  • Reply
    Björn Schröbel
    at

    Hallo Tash,

    heute hast Du wieder sehr schöne Worte gefunden für Deine Pony-Welt – finde ich gut,
    im Alltag ist vieles heute nur noch an Werten wie „Meins, Besser, Weiter, Teurer“ festgemacht – leider.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Björn 🙂

  • Reply
    Sylvia Schreiber
    at

    Im nächsten Leben möchte ich dein Pony sein!

  • Reply
    pfridolinpferd
    at

    Ich auch! Das hast du toll geschrieben <3

    LG
    (noch nicht) Dein Pfridolin

  • Reply
    Tash
    at

    Danke, ihr Lieben 🙂 Pfridolin, ich plan eh schon an eurem Auslauf rum 😉 was hältst du von nem rosa Zaun? 😀 Liebste Grüße!!

  • Reply
    pfridolinpferd
    at

    Wegen mir musst du dich nicht in Unkosten stürzen. Irgendso ein Bändchen, das keinen Strom leitet, reicht vollkommen 😉

  • Reply
    Petra
    at

    In Deinen Worten steckt viel Erlebtes, Geschichte und Emotionen und ich konnte nicht aufhören immer weiterzulesen. Ich mag Deine Ponywelt sehr und würde mir wünschen, dass sie der echten Welt ein großes Beispiel ist. Leider muss ich Dir an vielen Punkten zustimmen und ich kann einiges nachfühlen. Aber Gott sei dank gibt es doch einige Menschen da draussen, die Deine Ponywelt nicht belächeln, sondern sich freuen, dass es sie gibt. Alles Liebe, Petra P.S.: Ich bin ein großer Fan der Ponywelt

  • Reply
    Tash
    at

    Hallo Petra 🙂

    Ja, die Ponywelt ist toll, aber eben nur für diejenigen, die sie erkennen und schätzen.
    Ganz ehrlich, ich genieße sie 😀

    Ganz liebe Grüße an dich!

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: