Tash-Horseexperience
Training mit alternativen Ansätzen

Geduld und Verständnis für das Lebewesen….

…. sind zwei Eigenschaften, die nicht (wovon wir immer überzeugt sind und uns mit stolz geschwellter Brust im Selbstlob suhlen, weil wir doch ach so nachsichtig sind) wir Menschen dem Pferd, sondern viel mehr die Pferde uns entgegenbringen.
Zum Unterschied zu uns aber, wird das von ihnen erwartet, bzw. bemerken wir, als selbstverliebte, egoistische Individuen, diese Eigenschaften unseres Gegenübers meist garnicht. Aber seien wir mal ehrlich zu uns selbst. Wie viel probieren wir an unseren Tieren aus (mal angefangen mit den unterschiedlichen Trainingsmethoden, Natural-Horsemanship-Methoden, Zirkuslektionen, und so weiter fort)?
Gerne gebe ich euch ein Beispiel an uns, also Herrn Pony und mir. Anfangs ein kleines Reiterlein mit der Überzeugung, sowieso sämtliche Fähigkeiten im Umgang mit Pferden zu beherrschen, fing ich irgendwann doch an (hier die stolz geschwellte Brust meinerseits ^^), mich zu hinterfragen und Neues auszuprobieren.
Natürlich musste Herr Pony immer an allen meinen „Erfahrungsversuchen“ teilnehmen. Beginnend mit Monty Roberts Methoden, welche den Pony mehr belustigten, als ihn unterwürfig zu mir herschleichen zu lassen. Weiter zu Parelli’s Anwendungen, welche nach Umstellung der Körperhaltung und Rumfuchtelei durchaus ihre Früchte trugen (dazu sei gesagt, dass nicht Herr Pony ewig brauchte zu verstehen, sondern eher ich bedröppelt dastand und nachdenken musste, was als Nächstes zu tun sein könnte). Hin zu Zirkuslektionen, wobei man sich als Pferdchen gerne mal das Bein in eine Schlinge binden lässt und sogar hier noch fröhlich bei der Sache ist.
Zwischendurch erduldet man noch das Reiterlein mit seinem Rumgehampel am Rücken, Versuchskaninchen Pferd mal mit Trense, mal Gebisslos aufgehalftert – auch mit Halsring mal bestückt. Man lässt sich longieren, geht mit spazieren, hilft mit, in dem man auf Fragen diverse Antworten gibt, um herauszufinden, ob denn die richtige dabei sein könnte.
So wird man in letzter Zeit auch noch mit knaxenden Geräuschen ala Stromzaun konfrontiert und bekommt Belohnungen. Clickern nennt sich das neue Spiel und auch das wird fröhlich angenommen.
Ihr seht also, es gibt kaum was, das Herr Pony nicht mit mir durchmachen und gemeinsam mit mir auf Tauglichkeit erproben musste. Und trotzdem freut er sich nach wie vor jeden Tag über meinen Besuch. Was maßen wir uns an, dass wir unsere Pferde und deren Können in Frage stellen während es selbst immer bestrebt ist, uns zu verstehen, uns geduldig gegenüber zu stehen und immer zu versuchen, uns in unserem Tun bzw. Erproben zu unterstützen.
Wir selbst geben uns als nachsichtig, wenn wir gönnerhaft das liebe Tier nach getaner Arbeit ein paar Minuten zum Grasen entlassen oder ihm eine Möhre zustecken. Also, dreht den Spieß mal um und staunt, wie viel Verständnis und Geduld ihr ihm und im Vergleich, das Pferdchen euch zukommen lässt.
Ich für meinen Teil bin beeindruckt und dankbar dafür, einen so tollen Partner an der Seite zu haben und werde ihm wohl noch viel an mir arbeiten müssen um so geduldig und verständnisvoll sein zu können, wie er!

 

Also, ihr Lieben, genießt den Tag und das sonnige Wochenende!

Liebe Grüße,

Tash

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No Comments

  • Reply
    Sonny - einfach Ich
    at

    Ein sehr schöner Artikel, mit soviel Wahrheit. Sie haben sehr viel Geduld mit uns merkwürdigen Menschen 🙂

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