Die Nr. 1 unter den harntreibenden Kräutern
Den Löwenzahn lernt man bereits als Kind kennen, spätestens wenn die Pusteblume darauf wartet, angeblasen zu werden um in Einzelteilen durch die Lüfte zu fliegen. Diesen Spaß haben wir uns alle gemacht, und tun es auch heute noch ab und an, oder? Auch die gezackten, großen Blätter und die leuchtend gelben Blüten, mit dem hohlen Stängel, der so schön knackt, beim abbrechen, kennen wir. Der Ärger kommt spätestens dann, wenn wir die „Milch“ des Stängels auf die Hände bekommen und das sich bräunlich verfärbende Zeug nur noch schwer ab geht. 🙂
Steckbrief
Der Löwenzahn wächst beinah überall, ohne dass man mit grünem Daumen gesegnet sein muss. Löwenzahn beginnt zeitig zu blühen, bei guter Witterung bis in den Oktober hinein. Aus der Blüte entwickelt sich die oben erwähnte Pusteblume. An jedem dieser fedrigen Schirmchen, befindet sich ein Samen, aus welchen wieder neue Löwenzahn-Pflanzen erwachsen können.
Inhaltsstoffe:
Neben den Vitaminen A, B und C, enthält der Löwenzahn Mineralstoffe, vor allem Kalium. Ausserdem enthalten sind Bitterstoffe, Triterpene (ätherische Öle) und Sterole. Bitterstoffe, Carotine, Gerbstoffe und Spurenelemente zählen ebenso zu den Inhaltsstoffen des Löwenzahns.
Verwendete Pflanzenteile
Verwendet werden die Blätter, Blüten und Wurzeln des Löwenzahns. Geerntet wird von Mai bis Oktober. Dabei immer darauf achten, dass junge Blätter geerntet werden. Die Wurzeln schneidet man auf, diese können bei bis zu 40° im Ofen getrocknet werden, wenn kein geeigneter Trocken-Platz zur Verfügung steht.
Anwendung
Tee zur Entschlackung
Die gerockneten Pflanzenteile mit kochendem Wasser aufgießen und ziehen lassen. Dieser Löwenzahntee wirkt entschlackend, reinigt und aktiviert Leber und Nieren. ACHTUNG: Den Tee vor der Fütterung unbedingt auskühlen lassen. Darf höchstens lauwarm gefüttert werden.
Frische Blätter und Blüten
Pferde fressen die frischen Blätter und Blüten ohnehin gerne. Wir Menschen können die jungen Blätter als Salat zu uns nehmen.
Pflanzensaft und Tinktur für Haut und Haar
Der frische Pflanzensaft kann bei Warzen aufgetupft werden (mehrmals täglich). Die Tinktur kann man gegen Sommerekzeme und Haarausfall verwenden.
Heilwirkung:
Der Löwenzahn wirkt innerlich in erster Linie entschlackend , harntreibend und entwässernd. Er reinigt Niere und Leber, regt beide zu vermehrter Aktivität an. Außerdem wird der Stoffwechsel und das Immunsystem aktiviert. Auch wird dem Löwenzahn eine blutreinigende und stärkende Wirkung nachgesagt. Ebenfalls eingesetzt wird der Löwenzahn bei Gicht, Rheuma, Arthrose und steifen Gelenken.
Ration:
Die maximale täglich gefütterte Ration sollte, je nach Größe des Pferdes, 10 – 40 g nicht übersteigen.
Und weil immer wieder die Frage kommt:
–> Hier, bei der Krauterie, kannst du getrockneten Löwenzahn bestellen 🙂
Zu beachten:
Besondere Vorsicht ist bei Rehe-Pferden geboten! –> Löwenzahn enthält viel Inulin (Fruktan) und sollte daher Rehe-Patienten nicht gefüttert werden! Oftmals wird in einigen Büchern der Löwenzahn als besonders geeignet für Rehe-Patienten beschrieben, fragt vor der Fütterung aber unbedingt euren Tierarzt / Heilpraktiker des Vertrauens!
ACHTUNG – Erhöhter Trinkwasserbedarf! Ich habe mit der Löwenzahnfütterung die Erfahrung gemacht, dass die Ponys einen stark erhöhten Bedarf an Trinkwasser hatten und natürlich auch mehr Wasser gelassen haben. Bitte unbedingt darauf achten, während der Kur ausreichend Trinkwasser zur Verfügung zu stellen.
Weitere Kräuter:
Hier erfährst du mehr über Hagebutten
Wenn du mehr über Kräuter lesen willst, kann ich zB dieses Buch empfehlen*
Zur Info, nur damit es erwähnt ist: Natürlich ersetzt die Fütterung von Löwenzahn keinen Arzt und vermacht uns auch keine Heilereigenschaften 🙂 Wenn das Pferd also krank ist, unbedingt einen Tierarzt zu Rate ziehen und nicht selbst herum experimentieren. Generell solltet ihr mit Kräutern bedacht umgehen!
An dieser Stelle vielen Dank an die Krauterie, für die Unterstützung dieses Beitrags!
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